Saudischer Imam wegen Ägypten-Predigt entlassen
KNA 19.09.2013
Riad (KNA) Ein Imam in der saudischen Hauptstadt Riad ist nach einer Predigtschelte gegen die ägyptische Übergangsregierung bis auf weiteres seinen Job los. Das Religionsministerium suspendierte nach mehrwöchigen Ermittlungen den Geistlichen der Al-Firdous-Moschee, Hamad Al-Hoqail, wie die Zeitung "Saudi Gazette" (Donnerstag) meldet.
Der Imam hatte demnach in seiner Freitagspredigt am 23. August die politischen Vorgänge in Ägypten kommentiert und ein Gebet gegen General Abdel Fattah al-Sisi als Hauptfigur bei der Entmachtung des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi gesprochen. Dies hatte zu Protesten ägyptischer Gastarbeiter in der Moschee und anschließend zu Handgreiflichkeiten geführt. Quellen aus dem Ministerium begründeten laut "Saudi Gazette" die Sanktionen gegen Al-Hoqail damit, der Geistliche habe sich in innere Angelegenheiten eines anderen Staates eingemischt und Gläubige provoziert. Moscheen sollten Gebetsstätten sein, keine Orte politischer Debatten. Das Ministerium schicke verdeckte Mitarbeiter in die Moscheen, um Imame zu kontrollieren. Mehrere seien bereits wegen politischer Predigten abberufen worden.
(KNA - nktlt-89-00050)
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