Neues "Dialog Forum Islam" in Nordrhein-Westfalen
KNA 16.09.2013
Düsseldorf (KNA) Die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen und muslimische Vertreter haben das "Dialog Forum Islam" (dfi) konstituiert. Es soll "zu spürbaren Verbesserungen des Lebensalltags" von Muslimen beitragen, erklärte Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) am Montag in Düsseldorf. Das Forum soll die Landesregierung in Muslime betreffende Fragen beraten.
Vereinbart wurde nach den Angaben ein Programm für die kommenden drei Jahre. 2014 soll es um die Arbeitsschwerpunkte "Vielfalt des Islam" und "Sicherheit für Muslime" gehen. 2015 stehen die Themen Jugendhilfe, islamische Bestattungen und Religionsausübung muslimischer Inhaftierter auf dem Programm. 2016 will das Forum die Fragen Extremismusprävention, Islamfeindlichkeit und Wohlfahrtspflege für Muslime behandeln.
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime und Sprecher des Koordinierungsrates der Muslime (KRM), Aiman Mazyek, sagte: "Alles, was dem Ziel der institutionellen Gleichstellung der islamischen Religionsgemeinschaften dient, werden wir mit Gewissenhaftigkeit und Nachdruck verfolgen und unterstützen." Yilmaz Karahman von der Alevitischen Gemeinde Deutschland sagte, das Forum sei ein wichtiger Schritt zur Anerkennung aller Religionsgemeinschaften in NRW.
Dem dfi gehören Vertreter des KRM und seiner Mitgliedsverbände an: Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib), der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland (IRD), der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ), der Zentralrat der Muslime (ZMD), die Alevitische Gemeinde Deutschland sowie seitens der Landesregierung Repräsentanten aus Ministerien und Sachverständige aus Landeseinrichtungen oder vom Land geförderten Institutionen. Den Vorsitz übernimmt der NRW-Integrationsminister.
Ausschlaggebendes Kriterium für eine dfi-Mitgliedschaft sind laut Schneider flächendeckende Gemeindestrukturen, wie sie beim Koordinationsrat der Muslime und der Alevitischen Gemeinde vorhanden sind. In Nordrhein-Westfalen leben laut Integrationsministerium rund 1,5 Millionen Muslime.
(KNA - nktlq-89-00110)
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