Erklärung des Runden Tisches der Religionen in Deutschland
Religions for Peace, 24.08.2013
Der Runde Tisch der Religionen in Deutschland, dem namhafte Vertreter der christlichen Kirchen, der islamischen Verbände, der jüdischen Religionsgemeinschaft, der Baha‘i und der Buddhisten angehören, ist erschüttert über die Verhärtung der Fronten und die eskalierende Gewalt in Ägypten und Syrien.
Alle am Runden Tisch vertretenen Religionsgemeinschaften sind zutiefst alarmiert über die menschlichen Tragödien in Syrien und Ägypten. Die notleidenden Menschen dort, aber auch die bedrängten religiösen Minderheiten, verdienen einen entschiedeneren Einsatz der politisch Verantwortlichen. Kirchen werden zerstört, Moscheen in Brand gesetzt, Muslime gegen Christen aufgehetzt und umgekehrt, was bis zum Mord an Angehörigen von Religionsgemeinschaften führt. Wir trauern mit den Angehörigen der Todesopfer.
Diese Vorgänge erschrecken uns zutiefst. Gewalt gegen Angehörige anderer Religionsgemeinschaften ist ein Verrat an den Religionen selbst. Wir stehen in Solidarität mit den Christen und Muslimen, die gemeinsam der Zerstörungswut entgegentreten. Unsere Religionen verpflichten dazu, sich von allem Fanatismus abzuwenden und Schritte zur Versöhnung zu gehen.
Wir bitten die verantwortlichen Politiker in unserem Land, im Kontakt mit den Verantwortlichen in Ägypten und Syrien sich dafür einzusetzen, dass die Exzesse umgehend beendet und der Schutz der Religionsgemeinschaften wieder hergestellt wird. Hass und Gewalt machen jede Hoffnung auf eine friedliche Koexistenz der Religionen zum Wohl dieser Länder zunichte.
Dr. Franz Brendle
Geschäftsführer des Runden Tisches der Religionen in Deutschland
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