Kirchenführer statten Al-Aksa-Moschee Solidaritätsbesuch ab
KNA 01.10.2013
Jerusalem (KNA) Kirchenführer verschiedener Konfessionen haben am Montag den Jerusalemer Tempelberg besucht, um ihre Solidarität mit Muslimen zu bekunden. Entsprechende Medienberichte bestätigte das Lateinische Patriarchat von Jerusalem auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Dienstag. Anlass für den Besuch waren demnach wiederholte Konflikte mit jüdischen Nationalisten an der heiligen Stätte des Islam.
Der Jerusalemer Großmufti Mohammed Hussein bezeichnete den Besuch der Kirchenvertreter nach Angaben des Patriarchats als "historisch". Zu der Delegation gehörten der griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilos III., der anglikanische Bischof Suheil Dawani, der katholische Jerusalemer Weihbischof William Schomali sowie der armenische Patriarchalvikar Joseph Kelekian. Sie wurden von Hussein sowie Vertretern der islamischen Wakf-Behörde und muslimischen Religionsführern der Palästinensergebiete empfangen.
Wiederholte Besuche israelischer Autoritäten und rechter jüdischer Siedlergruppen hatten in jüngster Zeit zu Spannungen auf dem Tempelberg geführt. Das Patriarchat erklärte dazu, das israelische Eindringen in den Komplex von Al-Aksa-Moschee und Felsendom, der drittheiligsten Stätte des Islam nach Mekka und Medina, verschärfe die Spaltung zwischen beiden Völkern und gefährde den Friedensprozess.
Medienberichten zufolge betonten die muslimischen und christlichen Geistlichen die Bedeutung friedlicher Koexistenz und riefen dazu auf, gemeinsam gegen israelische Versuche der Judaisierung Jerusalems vorzugehen.
Der Tempelberg, auf dem nach biblischer Überlieferung die Tempel des Salomo und des Herodes standen, ist für Juden, Muslime und Christen eine heilige Stätte. Bis zur Zerstörung durch die Römer im Jahr 70 befand sich an dieser Stelle der jüdische Tempel, das zentrale Heiligtum Israels.
(KNA - nlkkl-89-00049)
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