Deutsche Bischöfe fordern Freilassung von Christin im Sudan
KNA 27.05.2014
Bonn (KNA) Die deutschen Bischöfe haben eine sofortige Freilassung der im Sudan zum Tode verurteilten jungen Christin gefordert. Die Ärztin habe das Menschenrecht auf Eheschließung wahrgenommen, das "niemals und nirgendwo die Todesstrafe oder Verhaftung nach sich ziehen darf", sagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Ludwig Schick, am Montag in Bonn. Der Fall sei ein Symptom für die sich verschlechternde Lage der Christen, aber auch für die schwierige Lage der Frauen im Sudan, so der Bamberger Bischof.
Das Internationale Katholische Missionswerk missio nannte das Urteil "unmenschlich". Es widerspreche klar den internationalen Menschenrechten, sagte missio-Präsident Wolfgang Huber. Der Sudan sei seit 1956 UNO-Mitglied und habe damit die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte anerkannt.
In einem Schreiben an Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) forderte Huber die Bundesregierung auf, sich bei der sudanesischen Staatsführung für eine sofortige Freilassung der hochschwangeren Ärztin einzusetzen.
Wie aus diplomatischen Kreisen zu erfahren war, bemüht sich die Bundesregierung, besonders der Menschenrechtsbeauftragte Christoph Strässer (SPD), seit Bekanntwerden des Falls auf unterschiedlicher Ebene um eine positive Lösung.
Ein Gericht in der sudanesischen Hauptstadt Khartum hatte Mariam Yahya Ibrahim Ishag wegen zweier aus der Scharia abgeleiteten Vergehen zum Tod verurteilt: ihre Hinwendung zum christlichen Glauben und die Hochzeit mit einem ebenfalls christlichen Mann, die als Ehebruch gewertet wurde.
Ibrahim Ishag ist seit Februar mit ihrem 20 Monate alten Sohn im Frauengefängnis in Khartum inhaftiert. Sie ist im achten Monat schwanger und soll nach der Entbindung hingerichtet werden. Zahlreiche westliche Botschaften im Sudan haben bisher vergeblich gegen das Urteil protestiert.
(KNA - okpmq-89-00167)
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