Mazyek für mehr Präventionsarbeit in muslimischen Gemeinden
KNA 17.10.2014
Frankfurt (KNA) Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, will im Kampf gegen islamistische Extremisten die Präventionsarbeit in muslimischen Gemeinden stärken. Die Jugendarbeit in vielen Gemeinden sei "semiprofessionell, um nicht das Wort unprofessionell zu nennen", sagte Mazyek dem Hessischen Rundfunk (HR). Er schlug nach Angaben des Senders vom Donnerstag Freitagsgebete in deutscher Sprache vor. "Da müssen wir hin", sagte Mazyek.
Zugleich warnte der Zentralrats-Vorsitzende vor einer "Kriminalisierung" der Moscheen. Es passiere nur selten, dass sich "ein Neo-Salafist in die Moschee verirrt, weil die sagen: 'Dort wird sowieso ein weichgespülter Islam gelehrt'", so Mazyzek. Dabei könnten solche Menschen dort ein Umfeld kennenlernen, das sie vielleicht von ihrem Irrweg abbringe. "Die Moscheen sind Partner im Kampf gegen Extremismus, nicht Teil des Problems", betonte Mazyek. Ausdrücklich widersprach er dem Vorwurf, die muslimischen Gemeinden hierzulande verhielten sich in der Diskussion um radikalisierte Gläubige zu passiv. "Die über 2.000 Moscheegemeinden leisten eine ganze Menge fernab des Scheinwerferlichtes", sagte Mazyek. Diese Leistungen würden nicht ausreichend gewürdigt.
(KNA - olklq-89-00178)
Auf unserer Hauptseite finden Sie weitere Informationen zu den Themen interreligiöser Dialog und christlich islamischer Dialog.