Zentralrat der Muslime verurteilt Judenhass und IS-Terror
KNA 19.09.2014
Berlin (KNA) Der Zentralrat der Muslime verurteilt Judenhass und IS-Terror. Vor dem heutigen Aktionstag in bundesweit rund 2.000 Moscheen sagte der Vorsitzende des Zentralrats, Aiman Mazyek, der "BILD" (Freitag): "Wir wollen nicht schweigen, wenn hierzulande aus Rassismus Brandanschläge auf Moscheen und Synagogen verübt werden." Man dürfe auch nicht schweigen, "wenn Menschen den muslimischen Glauben missbrauchen, um Unrecht zu begehen. Das sind in Wahrheit Terroristen und Mörder, die den Islam in den Dreck ziehen und den Menschen - auch ihren eigenen Glaubensbrüdern - Hass und Leid bringen, in Syrien, im Irak und an anderen Orten."
Der Zentralratsvorsitzende betonte, der Islam sei "eine friedliche Religion. Er erklärt Hetzparolen oder Judenhass, Enthauptungen oder Christenverfolgung zur Todsünde". Deshalb lade der Zentralrat der Muslime "alle Bürger ein, mit uns beim Freitagsgebet in unseren Moscheen und bei den Friedenskundgebungen überall im Lande für ein friedliches Miteinander zu beten und zu demonstrieren".
Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU), der in Hannover sein Kommen angekündigt hat, nannte die Mahnwache eine "großartige Aktion". "Wenn wir ehrlich sind, gab es bei einem beträchtlichen Teil der nicht-muslimischen Bevölkerung in Deutschland einen Generalverdacht", sagte de Maiziere der "Welt" (Freitag). Es sei sehr überzeugend, wenn Muslime in diesem Land sich vom Terror distanzierten und die IS-Terrormiliz verurteilten.
Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) sprach den Muslimen in ihrem Appell gegen Hass und Terrorismus Unterstützung zu. "Wenn wir die gewaltbereiten Extremisten isolieren wollen, müssen wir die übrigen Muslime stärken". Es dürfte nicht sein, dass Muslime in Deutschland unter Generalverdacht gerieten. "Die Extremisten sind unter den Muslimen eine klare Minderheit", sagte Maas.
Die vier im Koordinationsrat der Muslime (KRM) vereinten Verbände, der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD), die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB), der Islamrat sowie der Verband Islamischer Kulturzentren (VIKZ) haben zu der bundesweiten Aktion aufgerufen. In neun ausgewählten Städten sind im Anschluss an das muslimische Freitagsgebet Mahnwachen und Friedenskundgebungen mit Gästen aus Politik und Gesellschaft geplant. In Berlin wird der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, sprechen. Zudem hat die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken, Claudia Lücking-Michel, ihr Kommen angekündigt. In Frankfurt wird der Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Dieter Graumann, erwartet.
(KNA - oktlt-89-00052)
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