Bartholomaios I. gegen Nutzung der Hagia Sophia als Moschee
KNA 06.03.2014
Rom/Istanbul (KNA) Der griechisch-orthodoxe Patriarch Bartholomaios I. stellt sich gegen eine Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee. Der spätantike Bau sei "errichtet worden, um den christlichen Glauben zu bezeugen", sagte das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie laut dem vatikanischen Pressedienst Asianews (Donnerstag). "Wenn sie wieder dem Kult dienen soll, kann es kein anderer als der christliche sein."
Bartholomaios I. äußerte sich zum Auftakt eines Gipfeltreffens mit anderen orthodoxen Kirchenführern an seinem Istanbuler Amtssitz, dem Phanar. Mit Blick auf die Kommunalwahlen Ende März in Istanbul hatten mehrere Politiker unter anderem von der regierenden AKP von Recep Tayyip Erdogan eine erneute Nutzung der Hagia Sophia als islamische Gebetsstätte ins Gespräch gebracht.
Der Ökumenische Patriarch nannte die Hagia Sophia ein Zeugnis der "historischen und fortdauern-den Präsenz christlichen Denkens in diesem Land". Zu Forderungen einer Wiedereröffnung des Baus als Moschee sagte er: "Wir stellen uns dagegen, und mit uns alle Christen, seien es Orthodoxe, Katholiken oder Protestanten."
Die Hagia Sophia wurde im 6. Jahrhundert an der Stelle eines konstantinischen Vorgängerbaus unter Kaiser Justinian I. (527-565) errichtet; später diente sie als Krönungskirche der byzantinischen Herrscher. Nach der osmanischen Eroberung Konstantinopels 1453 wurde sie zur Moschee umgewandelt. Der Gründungspräsident der heutigen Türkei, Mustafa Kemal Atatürk, betrieb 1934 die Umwandlung in ein Museum.
(KNA - oknkq-89-00118)
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