Zentralrat der Muslime: Innenminister de Maiziere auf gutem Weg
KNA 24.03.2014
Osnabrück (KNA) Im Vorfeld des Treffens von Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) mit Vertretern von Islamverbänden an diesem Montag hat Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland, den Minister für seine bisherigen Bemühungen gelobt. De Maiziere sei "auf einem guten Weg, der deutschen Islamkonferenz wieder eine bedeutende Stellung im Hinblick des Gesprächs zwischen Bund und Muslimen zu geben", sagte Mazyek der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag). Die Themen Wohlfahrt und Seelsorge seien "essenziell und wegweisend für die islamische Gemeinde" und könnten "Wegmarken für das Zusammenleben der Religionen in Deutschland sein".
Der Innenminister trifft am Montag mit Vertretern muslimischer Verbände zusammen, um über die Zukunft der Konferenz zu beraten. Zuletzt hatte die Konferenz, die unter dem damaligen Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) 2006 ins Leben gerufen worden war, auf Eis gelegen. Hauptgründe waren Differenzen über Inhalte und Teilnehmer.
Mehrere muslimische Organisationen hatten eine Fokussierung allein auf Sicherheitsthemen beklagt, die Teilnahme an der Konferenz aufgekündigt und eine Neuausrichtung gefordert. De Maiziere plant, die Konferenz wiederzubeleben und hat deshalb die Vertreter muslimischer Verbände zum Gespräch eingeladen.
Erstmals seit vier Jahren ist dazu auch der Deutsche Islamrat eingeladen, der mit rund 400 Moscheegemeinden einen großen Anteil der in Deutschland lebenden Muslime repräsentiert. Auch wegen Ermittlungsverfahren gegen die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs, der dominierenden Mitgliedsorganisation des Islamrats, hatte die Bundesregierung die Gespräche seinerzeit abgebrochen.
Milli Görüs (IGMG) ist eine türkisch-nationalistische Vereinigung mit rund 30.000 Mitgliedern. Wie-derholt tauchte sie wegen Antisemitismus oder antidemokratischen Haltungen in Verfassungsschutzberichten auf. Durch den Rücktritt des IGMG-Generalsekretärs und Milli-Görüs-Mitglieds Oguz Ücüncü seien Gespräche wieder möglich, erklärte das Bundesinnenministerium. Damit sei kein Beschuldigter der Strafverfahren gegen die IGMG mehr im Vorstand vertreten.
(KNA - oknmn-89-00005)
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