Erzbischof: Dialog mit Boko Haram weiter möglich
KNA 26.05.2014
Kaduna (KNA) Matthew Man-Oso Ndagoso, katholischer Erzbischof von Kaduna in Nigeria, hält ei-nen Dialog mit der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram auch nach den Anschlägen der vergan-genen Woche weiter für möglich. "Hinter Boko Haram stecken Menschen", sagte der Erzbischof im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA); und mit Menschen könne immer ein Ge-spräch gesucht werden. Allerdings müsse für einen Dialog ein passendes Umfeld geschaffen wer-den. Dass es allerdings ein schnelles Ende der Terrorgruppe gibt, daran glaubt Man-Oso Ndagoso nicht. In anderen Ländern wie Nordirland und Afghanistan habe man gesehen, dass es auch während ers-ter Gespräche weitere Anschläge gegeben habe, so der Erzbischof. Dennoch müsse dringend nach Lösungen gesucht werden. Schließlich belaste Boko Haram jeden in Nordnigeria. Das Thema sei allgegenwärtig und die Angst vor neuen Anschlägen groß.
Die Terrorgruppe hatte in der vergangenen Woche erneut eine Serie von Anschlägen in verschiede-nen Städten des Nordens verübt. Allein in der Stadt Jos in Zentralnigeria starben am Dienstag bei zwei Explosionen auf einem belebten Markt mehr als 200 Menschen. Am Samstag kam es dort zu einem weiteren Angriff. In unmittelbarer Nähe einer Fußball-Bar detonierte ein Sprengsatz. Nach Angaben der staatlichen Nothilfeagentur NEMA sollen mindestens drei Menschen ums Leben ge-kommen sein.
(KNA - okpmp-89-00057)
Auf unserer Hauptseite finden Sie weitere Informationen zu den Themen interreligiöser Dialog und christlich islamischer Dialog.