Islamistische Terroristen stellen deutsche Behörden vor Probleme
KNA 24.11.2014
Hamburg/Berlin (KNA) Deutsche Islamisten, die unter anderem in Syrien und dem Nordirak für Terrormilizen in den Kampf ziehen, bereiten den Sicherheitsbehörden zunehmend Sorge. Der Leiter des Hamburger Landesamts für Verfassungsschutz, Torsten Voß, sagte dem "Spiegel" (Montag): "Wir müssen auch die Islamisten weiter in unseren Fokus nehmen, die im Ausland kämpfen wollen, aber ihr Ziel nicht erreicht haben". Die betreffenden Personen könnten stattdessen versucht sein, die Ziele von Gruppen wie dem "Islamischen Staat" (IS) auf deutschem Boden zu unterstützen. Das Thema steht auch auf der Tagesordnung der Innenministerkonferenz am 12. Dezember in Köln.
Was die Überwachung von Rückkehrern aus den Kampfgebieten anbelangt, räumte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, in der "Welt am Sonntag" Engpässe ein. Seine Behörde verfüge nicht über die Kapazitäten, um alle der mutmaßlich 180 bislang heimgekehrten Kämpfer zu observieren. Alarmiert zeigte sich Maaßen über eine wachsende Zahl an Ausreisen. Mittlerweile hätten sich 550 Personen aus Deutschland Richtung Syrien und Irak aufgemacht; davon seien rund 60 Kämpfer inzwischen gefallen. "Das ist ein trauriger Erfolg für die islamistische Propaganda."
Ähnlich wie Voß warnte auch Maaßen vor einer steigenden Gefahr von Anschlägen. Es müsse damit gerechnet werden, dass es auch in Deutschland zu Terrorakten kommen könne. Dennoch gelte: "Die Situation ist besorgniserregend, aber wir müssen keine Angst haben."
Unterdessen weitet der "Islamische Staat" seine Aktivitäten laut Informationen des "Spiegel" nach Pakistan aus. Das gehe aus einem vertraulichen Bericht der Sicherheitsbehörden der Provinzregierung von Belutschistan hervor. Demnach planen IS-Terroristen aus Syrien und Irak gemeinsam mit pakistanischen Extremisten Angriffe auf Militäranlagen des atomar bewaffneten Landes.
(KNA - ollmn-89-00011)
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