Jesuit Körner: Papst kann in der Türkei Brücken bauen
KNA 01.12.2014
Berlin (KNA) Der Besuch von Papst Franziskus in der Türkei steht nach Ansicht des Jesuiten und Islamwissenschaftlers Felix Körner unter einfacheren Vorzeichen als der seines Vorgängers Benedikt XVI. vor acht Jahren. Franziskus könne es schaffen, Brücken zu bauen, sagte der Professor der Päpstlichen Universität Gregoriana im Deutschlandradio Kultur (Samstag).
Auch Benedikt XVI. habe es 2006 geschafft, mit seinem Besuch Versöhnung zu schaffen, so Körner. Aber Franziskus habe schon vor seinem Besuch einen sehr guten Ruf und eine gute Presse in der Türkei gehabt. "Sie finden es faszinierend, dass da ein Mann ist, der seine Religion glaubwürdig lebt, bescheiden lebt und Impulse aus der Religion in seine Kirche, aber auch in die ganze Welt sendet, die glaubwürdig sind."
Gleichzeitig schaffe es der Papst, die klare Botschaft zu vermitteln, dass das Christentum und jede Religion Friedensbringer sein solle, führte Körner aus. Damit beziehe er ohne Schuldzuweisungen auch den Islam ein. "Er ist sich sehr bewusst und sagt es auch: Auch die meisten Muslime leiden unter der islamistischen Gewalt." So habe Papst Franziskus in einer seiner programmatischen Schriften im vergangenen Jahr erklärt, dass ein richtig verstandener Islam Gewalt ebenfalls ablehne. Auch unter muslimischen Theologen laufe nun der Prozess, Gewalt unter Bezug auf den Islam deutlicher als bisher zu verurteilen.
(KNA - ollmt-89-00023)
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