Kardinal Koch: Resonanz der Terrormiliz IS in Europa alarmierend
KNA 26.09.2014
Würzburg (KNA) Für "alarmierend" hält Kurienkardinal Kurt Koch die Resonanz, auf die die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) in Europa stößt. "Wenn vierhundert Personen aus Deutschland in den Irak und nach Syrien gegangen sind, um dort die IS zu unterstützen, muss man davon ausgehen, dass es hierzulande noch viel mehr Sympathisanten des IS und damit Terroristen gibt", sagte der Präsident des päpstlichen Rates für die Einheit der Christen der katholischen Zeitung "Die Tagespost" (Samstag) in Würzburg.
Es sei "erschreckend", wie heute im Irak, einem "Urgebiet des Christentums", erneut eine "Invasion des Islam" stattfinde, erklärte Koch. Die Methoden seien dieselben wie in frühen Jahrhunderten. Menschen würden vor die Wahl gestellt, entweder zu konvertieren, zu fliehen oder den Tod auf sich zu nehmen. "Ein solches Vorgehen ist eine gravierende Verletzung der Menschenrechte, vor allem der Religionsfreiheit", betonte der Kardinal. Die katholische Kirche müsse "ein deutliches Wort gegen die Christenverfolgung in der heutigen Welt sagen". 80 Prozent der Menschen, die heute aus Glaubensgründen verfolgt würden, seien Christen.
Im Blick auf weitere Krisenherde wie in der Ukraine müssten sich vor allem die Menschen im Westen nach ihrem Standort fragen, meinte Koch. Denn viele radikale Verhaltensweisen seien als Reaktionen "auf eine weit verbreitete Orientierungslosigkeit bei uns" zu verstehen.
(KNA - oktmq-89-00122)
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