CDU-Politiker Spahn fordert ein Burkaverbot
KNA 12.11.2014
Hamburg (KNA) Der CDU-Bundestagsabgeordnete Jens Spahn fordert ein Burkaverbot für Deutschland. "Dass Frauen sich nur komplett verhüllt im öffentlichen Raum bewegen dürfen, kann ich nicht akzeptieren", sagt Spahn in einem Interview der "Zeit" (Donnerstag). Aus einer "falsch verstandenen Liberalität" gebe es in Deutschland "zu oft Rabatt auf unsere eigenen Werte", so Spahn.
"Ich will kein Verständnis dafür haben müssen, dass jemand, der aus einer anderen Kultur oder Religion zu uns gekommen ist, die Rechte von Frauen, Schwulen oder Juden infrage stellt, relativiert oder im wahrsten Sinne des Wortes mit Füßen tritt", erklärt der 34-Jährige. "Es kann gar nicht genug gegendert werden, der Feminismus setzt sich bis zu den Quoten in den Aufsichtsräten politisch korrekt durch, aber bei Zwangsheirat, Burka und Ausgehverbot werden Frauenrechte dann auf einmal relativ."
Er sei irritiert, "wie blind viele sonst jederzeit empörungsbereite Linke und Linksliberale auf diesem Auge sind", so Spahn weiter. "Der Satz von Christian Wulff, dass der Islam zu Deutschland gehöre, war mir zu pauschal. Wer den Koran wortwörtlich auslegt und beispielsweise die Gleichberechtigung der Frau nicht anerkennt, gehört eher nicht zu Deutschland." Es fehle "eine gemäßigte Stimme der Mitte, die das Unwohlsein vieler Menschen im Land aufgreift und artikuliert".
Der Bundestagabgeordnete kandidiert im Dezember auf dem CDU-Bundesparteitag für einen Platz im Parteipräsidium. Spahn tritt in einer Kampfkandidatur gegen Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe an. Er halte es für einen ziemlich normalen Vorgang, dass es gelegentlich mehr Bewerber gebe als Plätze, so Spahn: "Vielleicht geht es in meiner Partei da manchmal etwas zu ruhig zu. Ich denke jedenfalls, dass es gut ist, wenn wir mehr diskutieren und mehr um Positionen ringen. Auch und gerade auf Parteitagen."
(KNA - olllm-89-00032)
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