Woelki: Hilfe für Arme verbindet Muslime und Christen
KNA 12.11.2014
Mülheim (KNA) Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat Christen und Muslime zu sozialem Engagement aufgerufen. Die Anhänger beider Religionen müssten ihr Herz bei den Armen haben, sagte der Erzbischof am Dienstagabend in Mülheim an der Ruhr. Diese Praxis der Barmherzigkeit könne Muslime und Christen verbinden.
Nach den Worten des Kardinals sollte die Barmherzigkeit gerade angesichts der aktuellen Kriege und Vertreibungen konkret werden. So sollten sich Christen und Muslime um die Aufnahme von Flüchtlingen kümmern und zu einem positiven Klima gegenüber den Neuankömmlingen beitragen. Zudem müssten sich beide Religionen für den Frieden stark machen. "Terror und Gewalt dürfen um Gottes und der Menschen willen nicht sein", sagte der Kardinal.
Der Erzbischof beklagte eine mitunter fehlende Bereitschaft in Kirchengemeinden, Flüchtlinge zu unterstützen. Dies komme daher, dass "wir das Evangelium entschärft haben", sagte der Kardinal. "Das Evangelium will politisch sein." Die Christen müssten an der Seite der Entrechteten und Armen stehen.
Der Kardinal äußerte sich bei einer Veranstaltung der katholischen Akademie "Die Wolfsburg" zum Thema Barmherzigkeit in Islam und Christentum. Dabei betonte der Leiter des Zentrums für Islamische Theologie an der Universität Münster (ZIT), Mouhanad Khorchide, dass Gott mit den Menschen seine Barmherzigkeit teilen wolle. Die Menschen seien Medium Gottes, um durch liebevolles Handeln dessen Barmherzigkeit zu verwirklichen.
(KNA - olllm-89-00056)
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