Özoguz: Behörden müssen mehr mit Moscheeverbänden kooperieren
KNA 04.11.2014
Hamburg (KNA) Angesichts der Debatte über radikale Islamisten verlangt die Migrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), eine stärkere Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden mit den Moscheeverbänden. Diese hätten immer wieder vor radikalen Männern gewarnt, die in Moscheen junge Menschen ansprechen, sagte Özoguz dem "Hamburger Abendblatt" (Dienstag). "Ich wundere mich manchmal, was der Verfassungsschutz so verlautbart und worüber er schweigt."
Die Migrationsbeauftragte forderte eine Solidarisierung mit den Moscheeverbänden, die sich gegen Islamisten zur Wehr setzten. Zugleich wandte sie sich dagegen, die islamischen Gemeinden in Deutschland in die Nähe der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) zu rücken. Mit deren Verbrechen habe die überwältigende Mehrheit der Muslime in Deutschland nichts zu tun; sie hätten Angst vor dem IS.
Die Migrationsbeauftragte kritisierte eine grundsätzliche Skepsis bei vielen Deutschen gegenüber Muslimen. "Deutschland ist ein Einwanderungsland, aber noch keine richtige Einwanderungsgesellschaft", so Özoguz. Nach ihren Worten sind Zeichen der Muslime gegen Gewalt wichtig. Die Gesellschaft müsse aber differenzieren und könne nicht von jedem Muslim eine Distanzierung von Gewalt verlangen.
(KNA - ollko-89-00036)
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