KNA 04.02.2014

Kairo (KNA) Mehrere islamische Rechtsgelehrte in Ägypten haben Männer dazu aufgerufen, sich von ihren Frauen scheiden zu lassen, wenn diese der Muslimbruderschaft nahestehen. Dem widersprach das "Haus der Fatwa" in Kairo, für religiöse Rechtsfragen zuständiges Institut des ägyptischen Großmuftis. Derartige Äußerungen sorgten für "Spaltungen und Differenzen im Volk und sogar unter Familienmitgliedern", sagte Magdy Ashour, Berater des Großmuftis, laut der Online-Zeitung "Egypt Independent" (Montag). Die Nähe zu einer politischen Gruppe oder Partei sei "kein Scheidungsgrund, der in den religiösen Schriften

erwähnt wird".

Zuvor hatte der Imam der Kairoer Omar-Makram-Moschee in einer Talkshow den Fall erörtert, ein Mann könne feststellen, dass seine Frau einer terroristischen Vereinigung angehört. "Wenn die Interessen meiner Frau nicht mit den nationalen Interessen konform gehen, haben die Interessen meines  Landes Vorrang", sagte der Imam Scheich Shahin.

Sherif Taha, Professorin für vergleichende Religionswissenschaft an der Kairoer Al-Azhar-

Universität, nannte Anhängerinnen der Muslimbruderschaft "die größte Gefahr der Gesellschaft". Taha weiter: "Der Islam hat erlaubt, jüdische und christliche Frauen zu heiraten, insoweit sie nicht zum Töten von Muslimen aufrufen, wie Frauen der Muslimbruderschaft das tun."

(KNA-okmkn-89-00142)

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