KNA 17.09.2014

Beirut (KNA) Der neue libanesische Großmufti Scheich Abdel Latif Derian hat sich zu religiöser Vielfalt im Libanon bekannt. Die nationale Einheit dürfe sich nicht durch einen künstlich provozierten Religionskonflikt gefährden lassen, sagte der sunnitische Geistliche bei seiner Amtsübernahme laut libanesischen Medien. Am Mittwoch bezog er seinen Dienstsitz Dar al-Fatwa in Beirut, wo er den seit 1996 amtierenden Mohammed Raschid Qabbani ablöst.

Der Schutz von Religion und von Menschen könne nur durch den Schutz der Nation und des Staates erreicht werden, sagte Derian laut der staatlichen Nachrichtenagentur NNA. Derian verurteilte jede Form von Gewalt, Vertreibungen und Tötungen im Namen der Religion. Blut und Besitz seien im Islam heilig, der Koran und islamische Schriften stünden für Frieden und Mäßigung.

Der 1953 in Beirut geborene Derian studierte an der libanesischen Zweigstelle der Kairoer Al-Azhar-Universität und erwarb in Saudi-Arabien zwei Abschlüsse in islamischer Theologie und Religionsrecht, bevor er vertiefende Studien in Ägypten unternahm. In seiner beruflichen Laufbahn im Libanon war er unter anderem als Generalsekretär des Dar al-Fatwa und als Leiter des Amts für islamische Stiftungen tätig. Ferner lehrte er Scharia-Recht in verschiedenen Hochschulen.

(KNA - oktlr-89-00010)

Auf unserer Hauptseite finden Sie weitere Informationen zu den Themen interreligiöser Dialog und christlich islamischer Dialog.