Boko Haram bedroht auch Nachbarstaaten
KNA 01.07.2014
Bonn (KNA) Die islamistische Gruppe Boko Haram aus Nigeria bereitet zunehmend den Nachbar-staaten Probleme. Auch in sein Heimatland seien die Terroristen "eingesickert", sagte der Kommunikationsminister des Niger, Yahouza Sadissou Madobi, am Dienstag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn. Glücklicherweise habe die Regierung Vorkehrungen getroffen, um diesen und andere Konflikte mit islamistischen Extremisten nicht in den Niger hineinzutragen. Mehr als 90 Prozent der 17 Millionen Nigrer bekennen sich zum Islam. Das Land grenzt an Burkina Faso, Mali, Algerien, Libyen den Tschad und Nigeria und ist größtenteils von Wüste bedeckt. Neben Infrastrukturprojekten für die stark wachsenden Städte steht nach den Worten von Sadissou die Hilfe für die Bevölkerung im ländlichen Raum im Vordergrund.
Die innenpolitische Lage im Niger bezeichnete Sadissou trotz der Proteste, die Mitte Juni Tausende Menschen in der Hauptstadt Niamey auf die Straßen getrieben hatten, als stabil. Die Rivalität zwischen Präsident Mahamadou Issoufou und seinem ehemaligen Mitstreiter, Parlamentspräsident Hama Amadou, folgten den demokratischen Spielregeln. "Jeder, der in Niger lebt, weiß, dass die Regierung ihre Arbeit macht und die Opposition ebenfalls das tut, was ihr Auftrag ist - nämlich das Handeln der Regierung kritisch zu begleiten."
Sadissou äußerte sich am Rande des Global Media Forum der Deutschen Welle. Der Minister war bis vor einem Jahr als Redakteur in der Haussa-Redaktion des deutschen Auslandssenders tätig.
(KNA - okrkl-89-00130)
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