Verhandlung für zum Tode verurteilte Christin erneut vertagt
KNA 15.04.2014
Lahore (KNA) Die wegen Blasphemie zum Tode verurteilte pakistanische Christin Asia Bibi muss ein weiteres Osterfest im Gefängnis verbringen. Ihre Verhandlung im Berufungsverfahren wurde erneut auf unbestimmt verschoben, wie pakistanische Medien am Dienstag berichteten. Ein Anwalt Bibis, Naeem Shakir, nannte die vierte Vertagung in zwei Monaten laut dem vatikanischen Pressedienst "Fides" einen "Verstoß gegen den Anspruch auf Gerechtigkeit für eine pakistanische Bürgerin".
Zu der für Montag anberaumten Verhandlung waren den Medien zufolge zwei Richter nicht erschienen. Ein andermal hatte ein Anwalt Bibis den Gerichtstermin nicht wahrgenommen, dann erkrankte ein Richter, ein dritter Anlauf für die Verhandlung wurde wegen der plötzlichen Versetzung eines Richters verschoben.
Die Anwälte von Asia Bibi hatten drei Tage nach ihrer Verurteilung zum Tod durch Erhängen am 8. November 2010 Berufung eingelegt. Der inzwischen 42 Jahre alten Mutter von fünf Kindern wird vorgeworfen, während eines Streits den Propheten Mohammed geschmäht zu haben. Zahlreiche internationale Gnadenappelle blieben bislang ohne Erfolg.
Neben Menschenrechtsgruppen hatten sich auch hochrangige Vatikanvertreter und deutsche Parlamentarier für Bibi eingesetzt. Zwei pakistanische Politiker, der katholische Minderheiten-Minister Shahbaz Bhatti und der Muslim Salman Taseer, waren wegen ihrer Unterstützung von Asia Bibi und der Forderung nach einer Reform des Blasphemiegesetzes von islamistischen Attentätern ermordet worden.
(KNA - okolp-89-00055)
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