Kirche gegen Birmas Rasse- und Religionsgesetz
KNA 10.04.2014
Rangun (KNA) Im Gesetzentwurf zum "Schutz von Rasse und Religion" in Birma sieht der katholische Erzbischof von Rangun eine staatliche Einmischung in das Recht der freien Religionswahl. Das Gesetz sei "nicht notwendig" und stelle zu einer Zeit, in der die Bürger Birmas in den meisten Bereichen Freiheiten gewönnen, eine erneute Einschränkung der Religionsfreiheit dar, sagte Erzbischof Charles Maung Bo dem asiatischen katholischen Pressedienst Ucanews (Donnerstag).
Birmas reformorientierter Staatspräsident Thein Sein unterstützt den Gesetzentwurf, der die buddhistische Bevölkerungsmehrheit vor einer angeblichen muslimischen Unterwanderung schützen soll. Laut dem Entwurf müssen sich künftig buddhistische Birmanerinnen von Behörden und Eltern die Heirat mit einem Nichtbuddhisten genehmigen lassen. Der nichtbuddhistische Mann wird zudem verpflichtet, vor der Hochzeit zum Buddhismus überzutreten.
Die Vorlage geht auf eine Petition der Organisation "969" des extremen und militanten buddhistischen Mönchs Wirathu zurück. 1,3 Millionen der rund 55 Millionen Birmaner hatten die Petition 2013 unterschrieben. Die Organisation "969" betreibt seit einigen Jahren eine Kampagne gegen Muslime. Kernstück ist die Behauptung, Muslime nötigten buddhistische Frauen zu einem Übertritt zum Islam.
In den vergangenen Jahren wurden Muslime wiederholt Ziel gewaltsamer Übergriffe. Besonders betroffen sind die offiziell staatenlosen muslimischen Rohingya in Rakhine im Westen Birmas. Auch in Zentralbirma gab es im vergangenen Jahr Tote und Verletzte bei antimuslimischen Pogromen.
(KNA - okolk-89-00050)
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