Ex-Minister Bhatti ruft zu gemeinsamer Fatwa gegen IS auf
KNA 08.09.2014
Antwerpen (KNA) Der frühere pakistanische Minister für Minderheiten, Paul Bhatti, hat religiöse Führer weltweit zu einer gemeinsamen Fatwa gegen die Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) aufgerufen. Durch eine solche Verurteilung auf internationaler Ebene könnten die Terroristen unter Druck gesetzt werden, sagte Bhatti beim Friedenstreffen der Gemeinschaft Sant'Egidio am Montag in Antwerpen.
Zudem müssten die Regierungen den religiösen Oberhäuptern eine Plattform für Gespräche bieten. Diese könnten dann gemeinsam Vorschläge gegen die weltweite, im Namen der Religion ausgeübte Gewalt erarbeiten, die von den Staats- und Regierungschefs umgesetzt werden könnten, forderte Bhatti. Der Katholik war zeitweilig Amtsnachfolger seines 2011 von Islamisten ermordeten Bruders Shahbaz Bhatti. Vergangenen Februar floh er selbst nach Italien, nachdem er Todesdrohungen erhalten hatte.
An dem am Sonntag eröffneten dreitägigen Friedenstreffen, das jährlich stattfindet, nehmen rund 300 Repräsentanten christlicher Kirchen und anderer Religionen sowie Vertreter aus Politik und Kultur teil. Es steht unter dem Titel "Frieden ist die Zukunft - Religionen und Kulturen im Dialog hundert Jahre nach dem Ersten Weltkrieg". Bis Dienstag sind mehr als 25 Einzelveranstaltungen und Diskussionsrunden geplant.
(KNA - oktks-89-00070)
Auf unserer Hauptseite finden Sie weitere Informationen zu den Themen interreligiöser Dialog und christlich islamischer Dialog.