Menschenrechtler: Kulturbonus für Ehrenmorde ist Schande
KNA 28.03.2014
Frankfurt (KNA) Als "Schande" hat die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) einen "Kulturbonus für sogenannte Ehrenmorde" verurteilt. Es handele sich dabei um nichts anderes als eine Form von Rassismus, so die IGFM am Freitag in Frankfurt. Sie reagierte damit auf ein Urteil des Wiesbadener Landgerichts. Das Gericht sah im Fall eines Deutschen afghanischer Herkunft, der seine schwangere Freundin erstochen hatte, dessen "kulturelle und religiöse Herkunft" als mildernden Umstand an.
Die IGFM betonte, wo es um "Kulturbonus" gehe, befänden sich "Ehrenmörder" angeblich in einer besonderen Zwangslage, weil sie ihre Wurzeln in einer archaischen, primitiveren Religion hätten. Diese Sichtweise zeuge von einer herablassenden Überheblichkeit und verkenne die tatsächlichen Umstände. Die IGFM appellierte an die islamischen Verbände und Interessenvertretungen in Deutschland, demonstrativ jede Form von "Kulturbonus" abzulehnen. Eine solche Form der Rechtsprechung gehe zulasten aller Muslime in Deutschland.
(KNA - oknms-89-00028)
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