Caritas gegen islam- und ausländerfeindliche Demonstrationen
KNA 04.12.2014
Dresden (KNA) Die Caritas im Bistum Dresden-Meißen hat sich gegen eine zunehmende Islam- und Ausländerfeindlichkeit in Sachsen gewandt. Diözesancaritasdirektor Matthias Mitzscherlich rief am Donnerstag in Dresden die Bürger der Stadt auf, sich am kommenden Montag an einem Sternmarsch gegen die derzeitigen fremdenfeindlichen Demonstrationen zu beteiligen. Hinter diesen steht die Initiative "Patriotische Europäer gegen Islamisierung Europas" (Pegida).
"Wir schützen uns nicht vor einer angeblichen Islamisierung des Abendlandes, indem wir andere Religionen und Überzeugungen plakativ denunzieren, sondern indem wir mit ihnen in einen Dialog treten", betonte Mitzscherlich. Durch die islam- und ausländerfeindlichen Demonstrationen werde nicht nur das Image der Stadt, sondern auch der soziale Frieden gefährdet. "Frieden erreichen wir nur durch einen Frieden der Religionen, nicht durch Abgrenzung gegen andere", so der Caritaschef.
Als besonders erschreckend bezeichnete er, dass sich immer mehr Menschen aus der gesellschaftlichen Mitte von den ausländerfeindlichen Aktionen verführen ließen. "Wir begeben uns in ein gefährliches Fahrwasser", warnte Mitzscherlich. Deutsche hätten eine besondere historische Verantwortung, Ausländerfeindlichkeit nicht zum Flächenbrand werden zu lassen. Umso erfreulicher sei es, dass sich viele Menschen auch in den evangelischen und katholischen Gemeinden für Flüchtlinge und andere Migranten engagierten und damit Zeichen der Verantwortung und der Solidarität setzten.
(KNA - olmko-89-00094)
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