KNA 10.07.2014

München (KNA) Das Münchner Forum für Islam (MFI) rund um den Penzberger Imam Benjamin Idriz hat eine Spendenaktion für den seit langem vorgesehenen Bau einer repräsentativen Moschee gestartet. Für 2.500 Euro ist symbolisch ein Quadratmeter und für 100.000 Euro sind 400 Quadratmeter zu bekommen, wie die "Süddeutsche Zeitung" (Donnerstag) berichtet. Das Grundstück dafür hatte der frühere Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) kurz vor seinem Abschied aus dem Amt zur Verfügung gestellt. So soll die Moschee an der Dachauer Straße 110 im "Kreativquartier" entstehen.

Als Kosten für das Projekt wird laut Zeitung ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag kalkuliert. Dabei fahre das MFI eine zweigleisige Spendenstrategie. So hofften die Verantwortlichen auf Geld von Münchner Muslimen und Nicht-Muslimen sowie von örtlichen Unternehmen. Angewiesen sei der Verein aber auch auf eine Großspende von mehreren Millionen. Dabei setze der Imam auf das Emirat Katar, mit dem Idriz seit Jahren in Kontakt stehe. Der Verein schaue sich aber auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten, im Oman und in der Türkei um.

Voraussetzung für die Annahme des Geldes sei jedoch, dass keiner der Großspender Einfluss auf die Arbeit des MFI nehme, heißt es. Seit 2007 setzt sich Idriz für eine Moschee in München ein. Dazu sollen ein Gemeindezentrum, eine Islam-Akademie mit Imam-Ausbildung, ein Museum und eine Bibliothek kommen. Das Münchner Projekt könne dazu beitragen, das Image der Muslime zu verbessern, so seine Vision. "Wir müssen unser Islamverständnis hinterfragen. Das geht nur in einer Einrichtung, in der frei diskutiert wird und jeder erlebt, dass Islam und die Werte unserer freien und modernen Gesellschaft sehr wohl zueinander passen", sagte der Imam vor einigen Monaten.

(KNA - okrlk-89-00100)

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