Aufenthalt verschwundener Nonnen in Syrien weiter unklar
KNA 09.12.2013
Beirut (KNA) Über den genauen Aufenthaltsort der aus Maalula in Syrien verschwundenen Ordensfrauen gibt es anscheinend weiter keine Erkenntnisse. Der libanesische Patriarch Beschara Rai, Oberhaupt der maronitischen Kirche, sprach am Sonntag erneut von einem "Angriff" auf die Nonnen und mahnte zu internationalen Bemühungen um eine Freilassung der Frauen. Libanons Sicherheitschef Abbas Ibrahim versuchte in Doha die Regierung von Karar für eine Vermittlung in dem Fall zu gewinnen. Am Freitag war ein Video aufgetaucht, in dem die zwölf Nonnen ihre Entführung bestreiten. Sie seien nur in Sicherheit gebracht worden. Woher die Aufnahme stammt, ist unklar.
Patriarch Rai ging nach seiner Wortwahl auch am Sonntag noch davon aus, dass die orthodoxen Nonnen ihr Kloster in Maalula nicht freiwillig verlassen hatten. "Ich dränge die UN-Gesandten, einzugreifen und die Nonnen wieder in ihr Kloster oder irgendein anderes Kloster zu bringen", zitierte das libanesische Nachrichtenportal Naharnet den Patriarchen.
Unterdessen reiste der libanesische General Ibrahim zu einem länger geplanten Treffen mit Regierungsvertretern in Doha. Nach Angaben libanesischer Medien sollte er dort im Auftrag von Libanons Staatspräsident Michel Suleiman um eine Initiative zugunsten der Ordensfrauen bitten. Das Emirat am persischen Golf hatte im Oktober eine Schlüsselrolle bei der Befreiung entführter libanesischer Pilger in Aleppo gespielt. Um Einzelheiten zu dem Video zu erfahren, habe Ibrahim zuvor den arabischen Sender Al Dschasira kontaktiert. Dieser hatte die Aufnahmen am Freitag gezeigt. Auf den Bildern sind die Frauen in einem großen Raum und in augenscheinlich guter Verfassung zu sehen. Sie erklären, sie befänden sich in einer "sehr schönen Villa". Eine Gruppe habe sie zum Schutz vor den Gefechten in Maalula dorthin gebracht. Ihr Aufenthaltsort wird dabei ebenso wenig bekannt wie die Identität des Mannes, der die Aufnahmen macht und ihnen Fragen stellt.
Am Freitag hatte sich laut Berichten der libanesischen Tageszeitung "Daily Star" die Rebellengruppe "Freie Kalamun-Brigaden" zur Entführung der Nonnen bekannt und im Gegenzug für deren Freilassung die Befreiung von 1.000 Frauen aus syrischen Gefängnissen gefordert.
(KNA - nlmks-89-00039)
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