Entführte Schulmädchen in Nigeria sollen freikommen
KNA 20.10.2014
London/Abuja (KNA) Die vor einem halben Jahr von Islamisten in Nigeria entführten Schulmädchen sollen möglicherweise bald freikommen. Laut Medienberichten vom Freitagnachmittag schloss die nigerianische Armee mit der Terrorgruppe Boko Haram einen Waffenstillstand. Der BBC zufolge wurde die Einigung bei Verhandlungen durch Vermittlung aus dem benachbarten Tschad erzielt.
Die genauen Konditionen für die Freilassung sollen in der kommenden Woche in der Hauptstadt des Tschad, Ndjamena, ausgehandelt werden. Eine Beraterin von Nigerias Präsident Goodluck Jonathan äußerte sich gegenüber der BBC "vorsichtig optimistisch". Die Terroristen hätten versichert, "dass sie die Geiseln weiter in ihrer Gewalt haben und sie freilassen".
Unterdessen fanden im Südwesten Nigerias Massenverhaftungen von Mitgliedern der Terrorgruppe statt. Einem Bericht der nigerianischen "Premium Times" zufolge wurden über 1.000 Boko-Haram-Kämpfer festgenommen.
Mitte April hatten Mitglieder der Gruppe knapp 300 Schülerinnen aus einem Internat in Chibok im Norden des Landes entführt. 219 von ihnen sind weiterhin verschleppt. Die mehrheitlich christlichen Mädchen sind zwischen zwölf und 17 Jahre alt. Der Entführungsfall sorgte weltweit für Aufsehen. Beobachter gehen davon aus, dass sich außer den Mädchen von Chibok mindestens 300 weitere Menschen in der Hand der Terroristen befinden.
(KNA - olklr-89-00160)
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