Aufruf zu Solidarität mit verfolgten Christen verabschiedet
KNA 21.11.2014
Bonn (KNA) Das höchste Gremium der katholischen Laien in Deutschland ruft zu Solidarität mit verfolgten Christen auf. Weltweit werde das Menschenrecht auf Religions- und Weltanschauungsfreiheit "verletzt und mit Füßen getreten", heißt es in einer am Freitag in Bonn mit großer Mehrheit verabschiedeten Erklärung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). Christen seien davon am stärksten betroffen.
Dabei erinnerte das ZdK nicht nur an die Gewaltexzesse des "Islamischen Staats" (IS) in Syrien und im Nordirak und den Terror von Boko Haram in Nigeria. Auch in Ländern wie Pakistan, Indonesien oder Vietnam hätten vor allem Christen unter Ausgrenzung und Anfeindungen zu leiden. Das ZdK rief dazu auf, allen verfolgten und bedrängten Menschen unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit Unterstützung zu leisten. In der Erklärung wird ein Ausbau der humanitären Hilfe in Krisenregionen gefordert. Flüchtlinge, die in Deutschland Schutz suchten, sollten sich willkommen fühlen. "Dazu bedarf es auch unseres Engagements und unserer Hilfe!"
Zuvor hatte bereits ZdK-Präsident Alois Glück Gewalt gegen Christen scharf verurteilt. Terror und die Brutalität machten oftmals fassungslos. "Was hier in vielen Ländern geschieht, berührt uns alle."
Der Vizepräsident des katholischen Hilfswerks missio, Gregor von Fürstenberg, mahnte zu einer differenzierten Auseinandersetzung mit dem Thema. So richte sich das Engagement für verfolgte Christen nicht gegen den Islam, auch wenn derzeit viele islamische geprägte Länder im Fokus stünden. "Es geht nicht gegen eine andere Religion. Es geht um die Freiheit in der Religion." Die gelte für alle Menschen.
Weiter warnte von Fürstenberg vor Effekthascherei bei der Berichterstattung. "Wenn im Distrikt Kandhamal im indischen Bundesstaat Orissa 50.000 Christen aufgrund ihres Christseins Opfer von Verfolgung wurden, ist dies eine Christenverfolgung im Bundesstaat Orissa und betrifft nicht alle 30 bis 40 Millionen Christen, die in Indien leben" - auch wenn jedes Opfer eines zu viel sei.
(KNA - ollmk-89-00058)
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