Boko-Haram-Massaker treibt Tausende in Nigeria in die Flucht
KNA 28.11.2014
Genf (KNA) Ein neuer Angriff der Terrorgruppe Boko Haram im Norden Nigerias hat mindestens 3.000 Menschen zur Flucht ins Nachbarland Niger getrieben. Nach UN-Angaben hatten Kämpfer der islamistischen Organisation am Montag die Stadt Damasak unweit der Grenze überfallen und rund 50 Einwohner getötet. Seitdem kämen noch immer Schutzsuchende aus Nigeria nach Niger, erklärte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) am Freitag in Genf.
Manche versuchten den Grenzfluss Komadugu-Yobe schwimmend zu durchqueren, berichteten UN-HCR-Mitarbeiter. Angeblich seien Fliehende noch am Ufer von Boko-Haram-Milizen erschossen worden. Auf nigerianischer Seite warteten vor allem Frauen, Kinder, alte Menschen und Verletzte auf eine sichere Überfahrt.
Schon Anfang Oktober hatte ein Überfall der Islamisten auf das Dorf Malam Fatori ebenfalls im nigerianischen Bundesstaat Borno mehr als 1.000 Menschen nach Niger vertrieben. Laut der Befürchtung des UNHCR könnte die wachsende Präsenz von Boko Haram in der Region weitere Massenfluchten nach Norden auslösen.
Seit der Ausrufung des Notstands in drei nordost-nigerianischen Bundesstaaten im Mai 2013 seien nach Regierungsangaben mehr als 100.000 Menschen vor Boko Haram nach Niger geflohen, teilte das UNHCR weiter mit. Allein in den vergangenen beiden Monaten habe die Region Diffa über 30.000 Nigerianer aufgenommen. Das bringe das ohnehin unterentwickelte Gebiet an den Rand des wirtschaftlichen Zusammenbruchs, so das Hilfswerk.
(KNA - ollms-89-00120)
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