Fatwa verbietet Muslimen Flüge zum Mars
KNA 20.02.2014
Abu Dhabi (KNA) Eine Fatwa aus den Vereinigten Arabischen Emiraten verbietet Muslimen One-Way-Flüge zum Mars. Eine solche Reise stelle eine "reale Gefahr für das Leben" dar und sei deswegen nicht zu rechtfertigen, entschied ein Rechtskomitee der staatlichen Islambehörde in Abu Dhabi. "Es besteht die Möglichkeit, dass eine Person, die zum Mars reist, dort nicht überleben kann", zitierte die Zeitung "Khaleej Times" aus dem Religionsgutachten.
Wer sein Leben durch ein derart waghalsiges Unternehmen aufs Spiel setze, müsse "im Jenseits eine ähnliche Strafe wie beim Suizid" gewärtigen, so das Gelehrtenkomitee. Leben vor allen Gefahren zu schützen, sei gemeinsames Gebot aller Religionen, sagte der Vorsitzende des Gremiums, Professor Faruk Hamada. Er verwies dabei auf Vers 29 aus der vierten Sure des Koran: "Tötet euch nicht einer den anderen! Gott ist barmherzig mit euch."
Hintergrund der Fatwa ist die Ankündigung eines niederländischen Unternehmens, mit dem Projekt "Mars One" bis 2023 eine erste Gruppe von Mars-Touristen auf den Weg zu bringen. "Khaleej Times" zufolge haben sich unter Tausenden weltweit auch rund 500 Saudis und Bürger anderer arabischer Staaten als Interessenten gemeldet.
Weiter betonte das Rechtskomitee, auch auf anderen Planeten könne man sich nicht dem letzten Gericht Gottes entziehen: "Nicht einmal ein einzelnes Atom liegt außerhalb der Reichweite Gottes als Schöpfer." Das Gutachten zitierte dazu Vers 93 aus der 19. Sure: "Es gibt niemanden im Himmel und auf Erden, der einst nicht als Diener zum Barmherzigen kommt."
(KNA - okmmk-89-00076)
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