missio-Präsident: Christen-Mord in Pakistan vor Gericht bringen
KNA 05.11.2014
München (KNA) Nach dem Tod eines christlichen Ehepaars in Pakistan hat missio-München Präsident Wolfgang Huber gefordert, deren Mörder zur Verantwortung zu ziehen. Wegen angeblicher Koranschändung waren die beiden Christen am Dienstag in Kot Radha, 60 Kilometer südwestlich der Provinzhauptstadt Lahore, zu Tode geprügelt und verbrannt worden, teilte das internationale katholische Missionswerk misso München am Mittwoch mit. Das Paar habe vier Kinder gehabt, die Frau sei zudem schwanger gewesen.
Spätestens jetzt müsse klar sein, dass die Situation von Christen in dem Land lebensbedrohlich sein könne. "Das Blasphemie-Gesetz widerspricht der eigentlich demokratischen Verfassung Pakistans", betonte Huber. - Das pakistanische Blasphemiegesetz verbietet eine Verunglimpfung islamischer Stätten, heiliger Schriften und des Ansehens des Propheten Mohammed. Wegen einer missbräuchlichen Anwendung und der Möglichkeit der Verleumdung geriet der betreffende Strafrechtsparagraf 295 wiederholt in die Kritik.
(KNA - ollkp-89-00108)
Christliches Paar angeblich wegen Koranschändung gelyncht
Islamabad (KNA) Wegen angeblicher Koranschändung ist ein christliches Ehepaar in Pakistan zu Tode geprügelt und verbrannt worden. Der Vorfall ereignete sich nach pakistanischen Medien am Dienstag in Kot Radha Kishan, etwa 60 Kilometer südwestlich der Provinzhauptstadt Lahore. Dem-nach wurden die 24-jährige Frau und ihr 32 Jahre alter Mann bezichtigt, Seiten der Heiligen Schrift des Islam entehrt zu haben. Frühere Berichte sprachen von einem Streit über eine Lohnvorauszahlung mit dem Besitzer der Ziegelfabrik, in der sie beschäftigt waren.
Die Polizei nahm den Medien zufolge inzwischen 37 Personen fest. Die Sicherheitskräfte seien aus Lahore verstärkt worden, um die Lage unter Kontrolle zu halten. Einzelne Berichte zitierten Augenzeugen mit der Aussage, fünf anwesende Polizisten in dem Dorf hätten der Lynchjustiz tatenlos zugesehen. Der Chief Minister der Provinz Punjab, Shahbaz Sharif, richtete laut den Angaben eine Untersuchungskommission ein.
(KNA - ollko-89-00145)
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