Sultanat Brunei verschiebt Einführung von islamischem Strafrecht
KNA 22.04.2014
Bandar Seri Begawan (KNA) Das Sultanat Brunei hat die Einführung des islamischen Strafrechts am Tag der geplanten Inkraftsetzung verschoben. Das Religionsministerium habe nun die Moscheen angewiesen, Feiern zur Einführung der Scharia am 30. April abzuhalten, berichtet die Zeitung "Brunei Times" (Dienstag). Das Sultanat nannte "unvermeidbare Umstände" als Grund für den Aufschub.
In dem asiatischen Sultanat sollen künftig unter anderem Mord, Vergewaltigung, Raub, außereheliche sexuelle Beziehungen von Muslimen, Ehebruch, Schmähung des Koran und öffentlicher Abfall vom Islam mit dem Tod bestraft werden. Auch werden unislamische Publikationen verboten. Die Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen (UNCHR) kritisierte die Pläne und die vorgesehene Hinrichtungsart der Steinigung als einen Widerspruch zu internationalem Recht.
Die absolute Monarchie Brunei liegt auf der Insel Borneo im Südchinesischen Meer. Der sunnitische Islam ist Staatsreligion. Etwa zehn Prozent der rund 400.000 Einwohner sind Christen.
(KNA - okomm-89-00022)
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