Schick: Friedliche Begegnung der Religionen hat weltweite Folgen
KNA 19.05.2014
Würzburg (KNA) Die Verständigung der Religionen ist nach den Worten des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick eine wichtige Voraussetzung für den Frieden. "Wenn sich die Religionen in Frieden begegnen, hat das weltweite Folgen - politisch und sozial", sagte Schick der in Würzburg erscheinenden "Tagespost" (Samstag). Der Erzbischof ist Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz.
Nirgendwo anders als im Heiligen Land seien die Weltreligionen auf so engem Raum so dicht beieinander, betonte Schick. Wie unter einem Brennglas konzentrierten sich hier politische und religiöse Konflikte. Aufgrund dieser Ausgangssituation seien auch die Erwartungen an den anstehenden Besuch von Papst Franziskus im Heiligen Land so groß. Wenn es ihm gelänge, Impulse für mehr Zusammenarbeit und Frieden zu geben, "dann hätte das nicht nur Auswirkungen auf die Region, dann wäre das heilsam für die ganze Welt".
Ginge der Dialog zwischen Christen, Juden und Muslimen voran, wäre das auch ein großer Segen für den interreligiösen Dialog, zeigte sich der Erzbischof überzeugt. "Das hätte Signalwirkung und könnte geradezu eine Dominostein-Wirkung für die ganze Welt bedeuten."
Zugleich ging Schick auf die Beziehung der römisch-katholischen Kirche zu den orthodoxen Kirchen ein. Die Begegnung zwischen Papst Paul VI. und dem Patriarchen Athenagoras I. vor 50 Jahren in Jerusalem sei eine Initialzündung für Orthodoxie und Katholizismus gewesen. Im Anschluss habe es viele Dialoggespräche und Begegnungen gegeben. Die Probleme zwischen beiden Seiten seien zwar nicht alle gelöst, aber es sei doch vieles vorangegangen. Wenn die Begegnung zwischen Papst Franziskus und Patriarch Bartholomaios I. einen ähnlichen Schub für die Ökumene brächte, wäre das ein großer Erfolg.
(KNA - okplq-89-00134)
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