Weltkirche-Bischof bestürzt über Christenvertreibung im Irak
KNA 23.07.2014
Bonn (KNA) Die wohl vollständige Vertreibung von Christen aus der nordirakischen Stadt Mossul ist aus Sicht der Deutschen Bischofskonferenz ein "Anschlag auf die Grundlagen der Zivilisation, der Menschenwürde und Menschenrechte". "Durch islamistische Fanatiker, die einen 'Gottesstaat' nach ihrer Facon errichten wollen, sind jetzt wohl alle Christen aus Mossul vertrieben. In anderen Städten ist Gleiches zu befürchten", sagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Ludwig Schick, am Mittwoch in Bonn.
"Natürlich ist es falsch und gefährlich, die Muslime als Religionsgruppe für solche Untaten zu verurteilen", betonte der Bamberger Erzbischof. Gleichwohl müssten sich die Eliten des Islam der Frage stellen, warum in zahlreichen Teilen der muslimisch geprägten Weltregionen Aggression und Gewalt herrschten. Islamische Führungspersönlichkeiten sollten sich weltweit zusammen tun und solche Untaten an Christen verurteilen, forderte Schick. Auch die politische Weltgemeinschaft dürfe die Auslöschung der Christen in Mossul und anderen Teilen des Irak nicht hinnehmen.
Die Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS), die in den vergangenen Monaten Teile des Irak und Syriens unter ihre Kontrolle bringen konnte, hat Christen unter Mordandrohung aus Mossul und anderen Orten vertrieben.
(KNA - okrmn-89-00075)
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