Patriarch ruft irakische Christen zum Bleiben auf
KNA 04.08.2014
Vatikanstadt (KNA) Der chaldäische Patriarch Louis Raphael I. Sako hat die irakischen Christen erneut zum Verbleib in ihrer Heimat aufgerufen. "Weggehen ist keine Lösung", sagte Sako der Vatikanzeitung "Osservatore Romano" (Sonntag). Die Christen hätten auch die Pflicht, an der Gestaltung einer friedlichen Zukunft im Irak mitzuwirken. "Diese Mentalität, beim ersten Gewehrschuss zu fliehen, geht nicht", so das Oberhaupt der katholischen Ostkirche mit Sitz in Bagdad. Die Zahl der noch im Irak verbliebenen Christen schätzte Sako auf 400.000 bis 500.0000. Vor dem Einmarsch der USA 2003 waren es etwa 1,2 Millionen.
Zugleich bekräftigte Sako seine Ablehnung einer militärischen Intervention des Auslands. Ein solcher Schritt sei "immer ein Fehler", weil er nur weitere Tote, Flüchtlinge und Ruinen hinterlassen würde. Europa und den USA warf der Patriarch vor, nur wirtschaftliche Interessen im Nahen Osten zu verfolgen. Vom Westen erwarte er nur "das Schlechteste". Die Christen im Irak müssten Geduld haben, so Sako weiter. In vielen Ländern, die einst vom Krieg heimgesucht worden seien, habe sich die Situation wieder verbessert. Zugleich äußerte der Patriarch jedoch Respekt vor der individuellen Entscheidung von Christen, den Irak zu verlassen.
(KNA - okskn-89-00009)
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