Behörden verbieten hinduistische Massenkonversion an Weihnachten
KNA 15.12.2014
Neu Delhi (KNA) Behörden im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh haben nationalistischen Hindus eine Massenkonversion an Weihnachten untersagt. Die als "Heimkehr" von Muslimen und Christen bezeichnete Übertrittszeremonie sollte am 25. Dezember in der Großstadt Aligarh stattfinden. Vize-Polizeichef Mohit Agarwal sagte laut der Online-Zeitung "India Today" (Montag), es werde keinerlei Veranstaltung an diesem Tag erlaubt, "ob es sich um eine Konversion handelt oder irgendetwas ähnliches".
Der Massenübertritt wird von der Organisation Dharam Jagran Samanvyay Vibhag vorbereitet, einem Ableger der radikal-hinduistischen Bewegung Rashtriya Swayamsevak Sangh, in der früher auch Indiens Premierminister Narendra Modi führend engagiert war. Bereits Anfang Dezember sollen auf eine ähnliche Initiative im Distrikt Agra 57 muslimische Familien zum Hinduismus übergetreten sein. Später gaben Neubekehrte laut indischen Medien an, Lebensmittelkarten erhalten zu haben und über die Konversion im Unklaren gewesen zu sein.
Kürzlich hatte Ministerin Sadhvi Niranjan Jyoti, Mitglied der hinduistischen Bhartiya Janata Party, für einen Eklat gesorgt, indem sie bei einer Veranstaltung ihre Hörer zu wählen aufrief, ob sie "Ramzada" (Kinder des hinduistischen Gottes Ram) oder "Haramzada" (Bastarde) sein wollten. Modi distanzierte sich laut Medienberichten von der Aussage seiner Parteikollegin, verwahrte sich aber gegen Forderungen nach ihrer Entlassung aus dem Kabinett.
(KNA - olmlp-89-00032)
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