Hamburgs Verfassungsschutz warnt vor Erstarken der Salafisten
KNA 21.01.2014
Hamburg (KNA) Der Verfassungsschutz in Hamburg beobachtet ein Erstarken des Salafismus in der Hansestadt. Derzeit agierten 240 Salafisten in Hamburg, 20 mehr als noch vor zwei Jahren, berichtet das "Hamburger Abendblatt" (Dienstag) unter Hinweis auf ein dem Blatt vorliegendes Papier des Verfassungsschutzes. Gut ein Drittel davon sei "besonders dschihad-affin". Aus dem Raum Hamburg seien bisher etwa 25 Personen nach Syrien aufgebrochen. Von ihnen wollten allerdings nicht alle an den Kämpfen in dem Land teilnehmen, sondern auch humanitär oder logistisch vor Ort helfen.
Laut dem Verfassungsschutzpapier verschwimmen "die Grenzen zwischen dem politischen und dschihadistischen Salafismus" zunehmend. So heiße es in dem Papier: "Der politische Salafismus, der festere Organisationsstrukturen aufweist, war in Hamburg bis vor kurzem kaum vertreten. Dies hat sich angesichts der gestiegenen Bemühungen, Spenden zugunsten der islamistischen Gruppierungen im syrischen Widerstand zu sammeln, geändert."
In der salafistischen Propaganda fänden sich regelmäßig Aufrufe, für die muslimischen Glaubensgeschwister in Syrien zu spenden, heiße es in dem Papier. Daneben gebe es aber gleichzeitige Sympathiekundgebungen für den bewaffneten Widerstand. Eine Unterscheidung zwischen humanitärer Hilfe aus Hamburg für Not leidende Menschen und einer Unterstützung vor Ort kämpfender Gruppen sei "häufig schwierig".
Der Salafismus ist eine islamisch-fundamentalistische Strömung. Deren extremistische Gruppe strebt einen Gottesstaat an. Ein Teil der Salafisten ist zwar gegen Gewalt zur Durchsetzung dieses Ziels, allerdings existiert ein dschihadistischer Flügel mit Verbindungen zur Terrorszene.
(KNA - oklml-89-00031)
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