Weltweite Empörung über Bombenanschlag auf Moschee in Nigeria
KNA 01.12.2014
Abuja/Istanbul (KNA) Der Bombenanschlag auf die Zentralmoschee von Kano in Nigeria hat weltweit Entsetzen und Empörung hervorgerufen. Nigerias Staatspräsident Goodluck Jonathan kündigte am Wochenende an, die schuldigen Terroristen unerbittlich zu verfolgen. Papst Franziskus bezeichnete das Attentat auf unschuldige, schutzlose Menschen während seiner Türkei-Reise als eine "sehr schwere Sünde gegen Gott".
Bei der Anschlagsserie in der Millionenstadt im Norden Nigerias starben am Freitag mindestens 120 Menschen. Unbestätigte Berichte geben bis zu 200 Todesopfer und mehr als 270 Verletzte an. Als Täter werden Mitglieder der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram vermutet, die seit Jahren blutige Anschläge auf Christen und gemäßigte Muslime verübt.
Laut Polizeiangaben sprengten sich zwei Selbstmordattentäter in die Luft. Anschließend schossen mehrere Terroristen auf die flüchtenden Menschen. Ein Polizeisprecher sprach von etwa 15 Angreifern; 4 von ihnen seien von der Menge gelyncht worden. Die übrigen konnten offenbar fliehen.
Nigerianischen Medien zufolge hielt sich der Emir von Kano, Sanusi Lamido Sanusi, zur Zeit des Anschlag in der Moschee auf. Vergangene Woche hatte er in einer Predigt die Bevölkerung im Norden Nigerias zum bewaffneten Kampf gegen die Terrorgruppe Boko Haram aufgerufen, da das Militär die Zivilbevölkerung nicht wirksam schütze.
Der Emir ist die zweithöchste religiöse Autorität nach dem Sultan von Sokoto und genießt großen Einfluss in der islamischen Gemeinschaft Nigerias. Mehr als 80 Millionen der rund 175 Millionen Nigerianer bekennen sich zum Islam; die meisten davon leben im Norden des Landes. Sanusi wurde erst im Juni zum Emir gekrönt. Zuvor leitete er fünf Jahre die nigerianische Zentralbank und machte dabei mit einer Anti-Korruptions-Kampagne von sich reden. Der 53-Jährige besitzt zudem Gewicht als Interpret des islamischen Religionsrechts, der Scharia.
(KNA - ollnk-89-00083)
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