IGFM: Islamischen Republiken die Scheuklappen abnehmen
KNA 05.12.2014
Stuttgart (KNA) Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) hat dazu aufgerufen, islamisch geprägten Republiken, Emiraten und Königreichen "die Scheuklappen abzunehmen". Es könne nicht sein, dass Menschenrechte erst zum Thema würden, wenn in einem Land eine Fußballweltmeisterschaft ausgetragen werde, sagte der IGFM-Vorsitzende Martin Lessenthin am Freitag in Stuttgart.
Ohne fundamentale Systemwechsel würden Länder wie Iran, Pakistan und Saudi-Arabien niemals die Rechte von Frauen, religiösen Minderheiten und Religionslosen achten, so Lessenthin. Änderungen an einzelnen Gesetzen hält er für "reine Augenwischerei". Die Diskriminierung von Frauen und Nicht-Muslimen sei "ein fester Bestandteil des klassischen islamischen Rechts".
Die Ideologie solcher Länder verglich die Menschenrechtsorganisation mit der des Islamischen Staates (IS), "weniger expansiv, weniger konsequent und ohne spektakuläre Inszenierung, aber mit identischer Grundlage", so Lessenthin. Barbarei dürfe nicht akzeptiert werden, auch wenn sie religiös begründet sei.
Nach Ansicht der IGFM wird der Blick auf das islamische Recht oft "weichgespült". Ein noch größeres Problem als religiös motivierte Strafen sei das Familien- und Prozessrecht. So hätten nach der Scharia Aussagen von Frauen und Nicht-Muslimen nur einen halben Wert. Dies seien "grundsätzliche Fehler im Betriebssystem".
(KNA - olmkp-89-00119)
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