Saudisches Dialogzentrum in Wien kritisiert Terrormiliz IS
KNA 25.08.2014
Wien (KNA) Das in Wien ansässige "König Abdullah-Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog" (KAICIID) übt scharfe Kritik an der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Es sei offensichtlich, "dass der IS nicht im Namen des Islam spricht", teilte das Zentrum am Wochenende nach Angaben der österreichischen Presseagentur "Kathpress" mit. "Durch den Verweis auf Religion kann kein Verbrechen gerechtfertigt werden", so das Dialogzentrum, das vorwiegend aus Saudi Arabien finanziert wird. Jegliche Gewalt gegen sunnitische, schiitische, christliche und jesidische Gruppen sei daher abzulehnen. Eine überwältigende Mehrheit der Muslime sowie islamischer Autoritäten prangere die Taten der IS an.
Das Zentrum kündigte an, eine internationale Front gegen die Terrormiliz bilden zu wollen. Religiöse Führungspersönlichkeiten und politische Entscheidungsträger sollten zusammengebracht werden, um dem Terrorismus Einhalt zu gebieten. Auch zivilgesellschaftliche Organisationen seien dazu aufgerufen, sich anzuschließen, um gemeinsam Werte wie Frieden und Dialog zu verteidigen, so das König-Abdullah-Zentrum.
Das "König Abdullah-Zentrum" wurde durch ein völkerrechtliches Abkommen zwischen Spanien, Österreich und Saudi-Arabien ins Leben gerufen. Es wird von Vertretern der großen Weltreligionen geleitet. Der Heilige Stuhl wird durch den Sekretär des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, Miguel Angel Ayuso Guixot, vertreten. Der Combonianer-Pater und Islamwissenschaftler hat in dem Gremium Beobachterstatus.
(KNA - oksmo-89-00006)
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