Erdogan wirft Israel "Völkermord" in Gaza und "Staatsterror" vor
KNA 18.07.2014
Istanbul (KNA) Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat Israel einen Völkermord im Gazastreifen vorgeworfen. Israel sei der Staat, der am besten wisse, wie man Kinder töte, sagte Erdogan nach übereinstimmenden Medienberichten im Anschluss an das muslimische Freitagsgebet in Istanbul. "Israel verübt einen Völkermord." Zudem betreibe es mit seiner derzeitigen Offensive "Staatsterror". Erdogan rief die islamische Welt auf, gemeinsam gegen Israel Stellung zu beziehen. Eine Normalisierung der Beziehungen zwischen der Türkei und Israel sei ausgeschlossen, solange er im Amt sei, sagte Erdogan weiter. Israel bedrohe den Weltfrieden und habe "nie auf der Seite des Friedens gestanden".
Die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel sind seit 2010 in einer Dauerkrise. Damals erschossen israelische Soldaten zehn türkische Aktivisten, die an Bord des Schiffes "Mavi Marmara" Hilfsgüter nach Gaza bringen wollten. In den vergangenen Monaten hatten sich beide Seiten wieder einander angenähert. Mit seinen Aussagen vom Freitag macht Erdogan klar, dass dieser Prozess nun vorerst gestoppt ist. In der Nacht zum Freitag hatten Demonstranten das israelische Generalkonsulat in Istanbul angegriffen.
(KNA - okrls-89-00102)
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