Türkischer Außenminister hält kurdische Begrüßung
KNA 05.03.2014
Istanbul (KNA) Mit einer Ansprache auf Kurdisch hat der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu Beifall bei seinen Hörern ausgelöst. Laut einem Bericht des türkischen Nachrichtenportals "Hürriyet Daily News" begrüßte Davutoglu am Dienstag die Teilnehmer des Sulaimani-Wirtschaftsforums in der nordirakischen Stadt Sulaymaniyah in der kurdischen Landessprache. Dabei wünschte er dem irakischen Staatspräsidenten Dschalal Talabani gute Genesung. Talabani, der auch Vorsitzender der Patriotischen Union Kurdistans ist, hält sich nach einem Schlaganfall zur Behandlung in Deutschland
"Wir brauchen keine Übersetzung, das geht von meinem Herz zu Ihrem", sagte Davutoglu. Zugleich versicherte er, die Türkei wolle in Streitigkeiten zwischen der irakischen Zentralregierung und der kurdischen Verwaltung nach Kräften vermitteln. Davutoglus irakischer Amtskollege Hoshyar Zebari kommentierte die Geste mit der Bemerkung, vor zehn Jahren sei so eine Begegnung unvorstellbar gewesen. "Leyla Zana wurde eingesperrt, als sie im Parlament Kurdisch sprach", sagte Zebari laut "Hürriyet". Zana, kurdische Politikerin mit türkischer Staatsangehörigkeit, hatte 1991 ihren Eid als Parlamentarierin in Ankara um eine Freundschaftsbeteuerung auf Kurdisch ergänzt. 1994 wurde sie deswegen zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Der Fall kam unter anderem vor den Europäischen Menschenrechtsgerichtshof und belastete die EU-Beitrittsverhandlungen der Türkei.
(KNA - oknko-89-00113)
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