Mazyek fordert vom Staat mehr Einsatz gegen Islamophobie
KNA 25.08.2014
Berlin (KNA) Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, fordert einen stärkeren staatlichen Einsatz gegen Islamophobie. „Wir brauchen einen erhöhten Polizeischutz vor den großen Moscheen in Deutschland“, sagte er der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "Die Welt" (Samstag). Mazyek: „Wer Gotteshäuser angreift, ob Synagogen, Kirchen oder Moscheen, führt Krieg gegen unseren Rechtsstaat, gegen Deutschland und gegen alle Religionen.“
Anteilnahme und Sensibilität seien besonders groß, wenn Antisemitismus in der Gesellschaft aufflackere, und "das ist genau richtig", erklärte der Zentralratsvorsitzende. Beim Mitgefühl für Muslime hingegen bestehe noch eine gewisse Gleichgültigkeit und "das ist hochgefährlich". Um ein öffentliches Bewusstsein zu schaffen und Islamophobie besser zu bekämpfen, rief Mazyek die Innenministerkonferenz der Länder auf, für alle Bundesländer festzulegen, antimuslimische Straftaten separat zu erfassen, wie dies jetzt in Nordrhein-Westfalen geplant sei. Bei antisemitischen und homophoben Straftaten ist dies bereits der Fall. Die Zahl der Übergriffe auf Moscheen hat nach Angaben der "Welt" in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Zwischen 2001 und 2011 seien im Durchschnitt 22 Übergriffe jährlich registriert worden, 2012 seien es 35 und 2013 dann 37 Attacken gewesen. Allein in den vergangenen drei Wochen brannte es in drei deutschen Moscheen.
(KNA - oksmn-89-00002)
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