Union schockiert über Todesurteil gegen Christin im Sudan
KNA 16.05.2014
Berlin (KNA) Die Unions-Fraktion im Bundestag hat sich schockiert über das Todesurteil gegen eine Christin im Sudan geäußert. Der religionspolitische Sprecher der Fraktion, Franz Josef Jung (CDU), sagte am Freitag in Berlin: "Dies ist ein abscheulicher Verstoß gegen das Menschenrecht auf Religionsfreiheit und ist auf das Schärfste zu verurteilen". Die Union forderte die Regierung im Sudan auf, die Vollstreckung des Todesurteils zu verhindern.
Ein Gericht hatte Mariam Yahya Ibrahim Ishag wegen zwei aus der Scharia abgeleiteten Vergehen zum Tod verurteilt: ihre Hinwendung zum christlichen Glauben und die Hochzeit mit einem ebenfalls christlichen Mann, die als Ehebruch gewertet wurde. Ishag ist seit Februar mit ihrem 20 Monate alten Sohn im Frauengefängnis in Khartum inhaftiert. Sie ist im achten Monat schwanger und soll nach der Entbindung hingerichtet werden. Zahlreiche westliche Botschaften in Khartum haben bisher vergeblich gegen das Urteil protestiert.
Nach den Worten von Jung ist das Urteil gegen Ishag ein Beispiel dafür, dass gerade die Gruppe der Christen weltweit bedrängt und verfolgt wird. Dabei verwies er auf die Entführung der 200 Mädchen christlichen Glaubens durch die Terrorsekte Boko Haram in Nigeria. Es sei bedrückend, "dass die Religionsfreiheit als eines der zentralen Menschenrechte in vielen Ländern weltweit immer noch missachtet wird, das heißt, das Recht eine Religion auszuüben, diese zu wechseln oder auch keiner Religionsgemeinschaft anzugehören". Oft werde die Verletzung von Religionsfreiheit von anderen schweren Menschenrechtsverletzungen begleitet - bis hin zur Verletzung des Rechts auf Leben.
(KNA - okplq-89-00074)
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