Berufungsgericht in Pakistan bestätigt Todesurteil für Christin
KNA 16.10.2014
Lahore (KNA) Das Todesurteil für die pakistanische Christin Asia Bibi ist am Donnerstag vom Berufungsgericht in Lahore bestätigt worden. "Der Richter beurteilte die Zeugenaussage zweier muslimischer Schwestern über die angeblichen blasphemischen Aussagen von Asia als glaubwürdig", sagte Bibis Anwalt, Naeem Shakir, einem Bericht des vatikanischen Pressedienstes Fides zufolge.
Die fünffache Mutter war am 19. Juni vor fünf Jahren nach einem Streit mit Arbeitskolleginnen verhaftet und zum Tode verurteilt worden. Sie soll den Propheten Mohammed beleidigt haben. Bibi hingegen bestreitet das. Das pakistanische Strafgesetz sieht für die Verunglimpfung des Propheten die Todesstrafe oder lebenslange Haftstrafe vor.
"Die Justiz befindet sich zunehmend in den Händen von Extremisten", so die Einschätzung Shakirs. Der Anwalt kündigte an, sich im Einverständnis mit Bibis Ehemann mit einem weiteren Berufungsantrag an das Oberste Gericht zu wenden, die dritte und letzte Instanz.
Der Fall von Asia Bibi sorgte weltweit für Proteste. Das Internationale Katholische Missionswerk missio startete im Juni eine Petition gegen die sogenannten "Blasphemiegesetze" in Pakistan, wo es auch die Freiheit für die Christin fordert. Das Blasphemiegesetz werde missbraucht, um religiöse Minderheiten in Pakistan zu denunzieren, auszuschalten oder unter Druck zu setzen, so das Hilfswerk.
(KNA - olklq-89-00096)
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