Künftiger Erzbischof von Sydney sucht Dialog mit Muslimen
KNA 19.09.2014
Sydney (KNA) Sydneys künftiger Erzbischof Anthony Fisher (54) will sich für den Dialog der Kulturen und Religionen einsetzen. Mit Blick auf islamistischen Terror und ein wachsendes Misstrauen gegenüber Muslimen in der australischen Gesellschaft sagte Fisher, Sydney erlebe derzeit "einige Probleme mit der Harmonie". Dabei hätten "religiöse Menschen in diesem Moment etwas sehr Wichtiges zu sagen und zu tun", sagte der neue Erzbischof laut australischen Medien (Freitag).
Fisher wuchs im muslimisch geprägten Stadtteil Lakemba in Sydney auf. Dort kam es am Donnerstag zu Protesten gegen eine geplante Antiterrorgesetzgebung. Muslime befürchten, unter einen allgemeinen Terrorverdacht zu geraten. Spezialeinheiten der australischen Polizei nahmen mehrere Demonstranten in Gewahrsam. Das Parlament berät kommende Woche über die neuen Gesetze.
In der Nacht zum Donnerstag hatte die australische Bundespolizei bei der größten Anti-Terror-Razzia der Geschichte des Landes in Sydney und Brisbane 15 mutmaßliche Mitglieder der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) festgenommen. Die Polizei berief sich auf Hinweise auf gezielte Tötungen von Zivilisten. Nach Regierungsangaben kämpfen mindestens 60 Australier in den Reihen des IS in Syrien und im Irak; mindestens 100 Australier unterstützen das Terrornetzwerk. Über die Muslime in Lakemba und Australien sagte Fisher: "Wir leben zusammen als Nachbarn, als Freunde, als Arbeitskollegen." Er hoffe, dass sich die Muslime nicht aus der Gesellschaft ausgeschlossen fühlten. Fisher, bislang Bischof von Parramatta, war am Donnerstag von Papst Franziskus zum neuen Erzbischof von Sydney ernannt worden. Er tritt die Nachfolge von Kardinal George Pell an.
(KNA - oktlt-89-00027)
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