Vatikanbotschafter im Irak äußert Zustimmung für US-Intervention
KNA 12.08.2014
Vatikanstadt (KNA) Der vatikanische Botschafter im Irak hat Zustimmung zum militärischen Eingreifen der USA signalisiert. Zwar hätte man die Lage, die nun zu "reparieren sei", von Anfang an vermeiden können, sagte Erzbischof Giorgio Lingua dem Sender Radio Vatikan (Dienstag). "Aber es ist gut, wenn es wenigstens gelingt, jenen Leuten, die keine Skrupel haben, die Waffen aus den Händen zu nehmen", so der Spitzendiplomat.
Zugleich verlangte er einen Stopp der Waffenlieferungen an die Terrorgruppe "Islamischer Staat". Der Waffenhandel müsse besser kontrolliert werden. Dass die Dschihadisten auf modernste Waffen zurückgreifen könnten, sei ein "Bankrott der Geheimdienste", so der Erzbischof.
Am Wochenende hatte sich bereits der diplomatische Vertreter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf vorsichtig zustimmend zum militärischen Vorgehen der USA geäußert. Ein solches Vorgehen sei derzeit "vielleicht notwendig", so Erzbischof Silvano Maria Tomasi.
Papst Franziskus hatte am Sonntag eine politische Lösung im Irak gefordert, um der Verfolgung von Christen und anderen Minderheiten Einhalt zu gebieten. Auf die Bombardierungen von Stellungen der Dschihadisten durch die USA ging er nicht ausdrücklich ein. Am Vortag hatte Franziskus die internationale Gemeinschaft in einer über den Kurznachrichtendienst Twitter verbreiteten Botschaft zum Schutz der Gewaltopfer im Irak aufgerufen. In einer weiteren Botschaft vom gleichen Tag schrieb er, "Gewalt besiegt man nicht mit neuer Gewalt".
Unterdessen wurde der Sonderbotschafter von Papst Franziskus für den Irak, Kardinal Fernando Filoni, in Bagdad erwartet. Der frühere Vatikanbotschafter im Irak will dort mit Regierungsvertretern, örtlichen Bischöfen und geflohenen Christen sprechen.
(KNA - okslm-89-00052)
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