Eifersüchtiger Hacker kann sich nicht auf Islam berufen
KNA 26.03.2014
Abu Dhabi (KNA) Ein eifersüchtiger Ex-Mann in den Vereinigten Arabischen Emiraten hat sich beim Hacken der Facebook-Seite seiner Ex-Frau vergeblich auf den Islam berufen. Der 25-Jährige erklärte vor einem Gericht in Abu Dhabi laut der Zeitung "The National" (Onlineausgabe Mittwoch), über eine Fatwa-Hotline die Zustimmung eines Islamgelehrten dazu erhalten zu haben, allerdings unter der falschen Angabe, er sei noch verheiratet. Das Gericht verurteilte ihn zu einem Monat Haft.
Dem Bericht zufolge hatte sich der aus Ägypten stammende Mann mehrere Monate nach der Scheidung mit den Zugangsdaten seiner früheren Frau bei Facebook eingeloggt, dort Kommentare unter ihrem Namen hinterlassen und das Passwort geändert. Zuvor hatte er bei einer islamischen Beratungsstelle nachgefragt, ob es legitim sei, bei Verdacht auf Untreue seiner Frau deren persönliche Internetseite zu kontrollieren.
Das Gericht sprach den Mann der Verletzung der Privatsphäre für schuldig, weil er unerlaubt einen fremden Internet-Account genutzt habe. Nicht strafwürdig fand es hingegen, dass er die Frau durch die Passwort-Änderung am Zugang zu ihrer Facebook-Seite gehindert habe. Der Mann kündigte der Zeitung zufolge Berufung gegen das Urteil an. Die Staatsanwaltschaft will hingegen den Freispruch im zweiten Klagepunkt anfechten.
(KNA - oknmq-89-00157)
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