Kauder fordert nach Mord mehr Schutz für Christen in Pakistan
KNA 05.11.2014
Berlin (KNA) Der Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Volker Kauder (CDU), hat nach dem Mord an einem christlichen Ehepaar in Pakistan Maßnahmen zum Schutz vor religiös bedingter Verfolgung gefordert. Die pakistanische Regierung müsse die Blasphemie-Gesetze des Landes ändern und Christen besser schützen, erklärte Kauder am Mittwoch in Berlin. Nach Polizeiangaben war in der ostpakistanischen Provinz Punjab ein Ehepaar, dem die Schändung des Korans vorgeworfen wurde, von einem Mob gefoltert und verbrannt worden.
Kauder regte an, bei den Vereinten Nationen einen Dialog über mehr religiöse Toleranz zu führen. Zudem bedürfe es eines europäischen Beauftragten für Religionsfragen. "Die Gewalt gegen Andersgläubige scheint auf der Welt von Tag zu Tag zuzunehmen", beklagte Kauder. Er erinnerte an die Verfolgung und Ermordung von Christen, Jesiden und Muslimen durch den Islamischen Staat (IS) im Mittleren Osten, die Verschleppung christlicher Mädchen in Nigeria und eine zunehmende Gewalt gegen Christen in Pakistan.
"Alle Beobachter berichten, dass es in Pakistan schon ausreicht, nur den Verdacht der Gotteslästerung zu äußern, um religiöse Fanatiker zu Gewalttaten zu bewegen", beklagte Kauder. Nach dem Weltverfolgungsindex der überkonfessionellen Hilfsorganisation "Open Doors", das Pakistan auf Rang 8 von 50 Ländern sieht, steigt in dem Land die feindselige Haltung der Gesellschaft und die Gewalt gegenüber Christen stark an.
(KNA - ollkp-89-00073)
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