Jesuit Körner: Papst gibt neue Impulse für Dialog mit Muslimen
KNA 20.05.2014
Rom (KNA) Die bevorstehende Nahost-Reise von Papst Franziskus könnte nach Einschätzung des Islamwissenschaftlers Felix Körner eine spürbare Klimaverbesserung im christlich-islamischen Dialog einleiten. Franziskus komme in der arabischen Welt sehr gut an, sagte der Professor der päpstlichen Universität Gregoriana am Dienstag in Rom im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Man schätzt seine Offenheit, seine Glaubwürdigkeit und Herzlichkeit; sie spüren, er ist authentisch." Aus Sicht des Jesuiten, der selbst viele Jahre im Orient lebte, liegen darin gute Chancen für neue Impulse im interreligiösen Dialog.
Für Franziskus stehen demnach im Gespräch mit anderen Religionen die großen Probleme der Menschen wie Armut, Gewalt und Ausgrenzung im Vordergrund; gegen sie gelte es gemeinsam anzugehen. "Er macht deutlich, dass Zusammenarbeit und gemeinsames Zeugnis mehr zählen als Religionszugehörigkeit", so Körner. Die Dogmatik überlasse er den Wissenschaftlern.
Der Deutsche verwies aber auch darauf, dass Franziskus in seinem Lehrschreiben "Evangelii gaudium" den interreligiösen Dialog zwar als Grundbedingung für den Frieden in der Welt und als Pflicht für alle religiösen Menschen hervorgehoben habe. Dies bedeute aber nicht, dass die Katholiken im Kontakt mit Muslimen das eigene Bekenntnis ausblenden dürften.
(KNA - okpmk-89-00048)
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